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Naturerlebnis Allier


Ende April fuhren Max und ich zum Flusswandern nach Frankreich. Der Allier war unser ausgesuchtes Ziel und so ging es mit dem Auto nach Nevers, wo der Allier in die Loire mündet. Zum Einsatzort in Langeac ging es mit unseren drei großen Gepäckstücken bequem per Bahn, wo wir nur wenige hunderte Meter vom Bahnhof entfernt unseren Zweier aufbauten und mit allem, was wir für unsere 10-tägige Tour brauchten, beluden. Praktisch war ein großer Supermarkt nach den ersten Kilometern zum Versorgen direkt am Fluss. Nun lagen rund 300km Paddelstrecke bis zum Ziel an der Loire vor uns und es ging mit flotter Strömung, engen Kurven durch eine reizvolle, hügelige teils felsige Landschaft. Unterwegs war es ein leichtes, schöne Plätze für Pausen und zum Übernachten zu finden, da die Flussufer nur selten landwirtschaftlich genutzt wurden und kaum Ortschaften am Fluss sind. Das liegt sicherlich mit an der Naturbelassenheit der Landschaft und den damit verbundenen Hochwassern. Uns bot sich ein eher niedriger aber meist ausreichender Wasserstands auf Grund des schneearmen Winters im Massiv Central. Einiges treideln war dadurch erforderlich und unser Tempo nicht ganz so flott wie geplant. Da wir nahezu allein unterwegs waren, konnten wir immer wieder fasziniert die üppige Tierwelt beobachten. Einige meist verfallene Wehre und Stromschnellen sorgten für sportliche Abwechslung und insgesamt mussten wir nur vier Portagen meistern. Nach den ersten rund 100 Km wurde die Landschaft weniger hügelig aber immer noch sehr einsam und dicht bewaldet. Wildes Zelten wird bis auf 25 km langes Teilstück in einem Naturschutzgebiet geduldet, es finden sich aber ausreichend, meist kleine, Campingplätze am Fluss, die oft erst im Mai öffnen. Hinter dem Naturschutzgebiet ändern sich der Flusscharakter und die Landschaft nochmals. Durch viele Zuflüsse ist aus dem Allier ein breiter aus mehreren Armen bestehender Strom geworden. Viele Wälder begleiten Ihn, wodurch Ansammlungen von Baumleichen auf den Kiesbänken und im Fluss unsere Aufmerksamkeit erforderten. Die Strömung war hier bis zur Mündung in die Loire fast flotter als am Oberlauf. In Nevers angekommen, blickten wir auf 10 erlebnisreiche Paddeltage zurück und hatten durch die Anreise per Bahn auch keine umständliche und langwierige Autorückholung zu bewältigen. Das Womo stand die Zeit über auf dem dortigen Campingplatz wurde wieder voll beladen und wir starteten zufrieden die Rückreise.

Vive la france