Lühesand, reif für die Insel
12. Juni 2016 | von Susanne Vega
Lühesand ist eine Elbinsel, die ungefähr auf der Höhe von Wedel in der Elbe liegt und auf dem, neben einem sehr naturbelassenen Campingplatz, auch der Ring der Einzelfahrer, Hamburg einen kleinen Campingplatz hat. Wer dort zelten möchte, muss DKV Mitglied sein. Der Platz ist klein, einfach, aber mit grandioser Aussicht auf die Elbe. Es gibt einen Picknick- und Grillplatz, die sanitären Anlagen sind auf dem besagten Campingplatz nebenan.
Die Vegetation der Elbinsel ist vielseitig, naturbelassen, und eher trocken, viele Gräser, wilde Hecken, Büsche, Bäume.
Die Vorbereitung der Fahrt war für mich neu, denn ich musste mich mit arithmetischen Berechnungen von Ebbe und Flut beschäftigen, so dass man nicht zur falschen Zeit losfährt. Die Elbe hat mit dem Tidenstrom eine beachtliche Strömung von mindestens 5 km/h, gegen die man nicht gerne anpaddeln möchte. Auf der Elbe ist mit Großschiffverkehr, entsprechendem Wellengang, schnellen Wasserfahrzeugen, Seglern und Wind zu rechnen. Es muss außerhalb der Fahrrinne, erkennbar durch Steuerbord (rot)- und Backbordbojen (grün)gepaddelt werden und gekreuzt werden darf die Fahrrinne nur im 90° Winkel und das zügig.
Im Juni 2016 sind wir mit 15 Paddlern in Einer- und Doppelkajaks vom RdE aus losgefahren. Voraussetzungen waren Bootsbeherrschung, die Boote mussten geschottet sein und Schwimmwestenpflicht gab es auch. Nachdem das Gepäck verstaut war, war die Fahrt ein Genuss, schönes Wetter, ein flottes Tempo und viele interessante Schiffe, die uns begegneten. Immer, wenn uns ein Schiff passierte, gab es, je nach Geschwindigkeit größere und kleinere Wellen, was uns sichtbar Spaß machte. Die Anlandung war etwas schwierig, der RdE hat eine Art Rampe, an die man gegen die Strömung heranfährt und dann das Boot nach oben tragen muss. Die Rampe ist recht rutschig, weil veralgt, so war Vorsicht geboten. Das Heraufschaffen der Boote war dank Koordination, Manpower und Zusammenarbeit aller kein Problem.
Nach dem Aufbauen der Zelte haben wir erst mal die Umgebung erkundet, und ein kleines Picknick gemacht. Es gibt auf der Insel keine Einkaufsmöglichkeiten, man muss wirklich alles mitbringen, in der kleinen Kneipe gibt es aber Kleinigkeiten (Currywurst und .Co.) und kühles Bier. Da nicht alle Verpflegung dabei hatten wurde nach Paddlerart geteilt.
Ein großer Teil der Gruppe startet dann noch zu einer Extratour mit dem Gezeitenstrom hin und wieder zurück. Der Rest ging spazieren, chillen oder machte, was man wollte. Zum Abend hin war Hochwasser und die Schiffe, die vorbeifuhren waren gigantisch groß. Besonders eindrucksvoll war das Vorbeifahren einer der AIDA Flotte mit voller Beleuchtung, grandioser Anblick!
Wir haben abends noch zusammengesessen und ein Feuer wurde angezündet. Am kommenden Morgen war etwas Hektik angesagt, denn um den Gezeitenstrom zu nutzen, mussten wir schon um 9 Uhr spätestens wieder auf dem Wasser sein. Das klappte aber ausgezeichnet. Mit der Flut sind wir die Strecke zum RdE wieder zurück gefahren, es war etwas windig, dafür waren die Wellen- und damit der Spaßfaktor, größer.
Einer der Barkassenfahrer hat offenbar den Verlauf der Fahrrinne persönlich für sich und das Boot fehlinterpretiert und pöbelte uns an, obwohl wir vorschriftsmäßig fuhren, damit muss man wohl rechnen. Letztendlich müssen wir all diesen Schiffen ausweichen, so ist die Binnenschifffahrts-ordnung, letztendlich sind diese Schiffe auch stärker…kurzum: das war eine tolle Fahrt! Die Fahrtentfernung vom RdE bis Lühesand beträgt 15 km, wir werden das vom Verein sicher wieder anbieten. Bedanken möchte ich mich für die Unterstützung bei der Planung dieser Fahrt.